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Gedenkveranstaltung ?Am Hauptgüterbahnhof? zum 70. Jahrestag der Deportation der badischen Juden ins Internierungslager Gurs am 22. Oktober 2010

Bild: OB Gert Hager (ganz links)

OB Gert Hager (ganz links)

OB Gert Hager: Unschuldige Menschen wurden schon in jungen Jahren beraubt - beraubt ihrer Freiheit, ihres Rechts auf Bildung, der Freunde, der Familie. Etwas Ähnliches darf sich nie wiederholen

24.10.2010 / Gedenkfeier am Hauptgüterbahnhof: Vor genau 70 Jahren wurden die badischen Juden nach Gurs verschleppt

(stp/muk). In einer Gedenkfeier am Hauptgüterbahnhof erinnerte die Stadt Pforzheim heute an die badischen Juden, die vor genau 70 Jahren, am 22. Oktober 1940, von den Nationalsozialisten in das französische Internierungslager Gurs verschleppt wurden. Die erschreckenden Zahlen: 5.400 badische Juden wurden deportiert, 195 davon kamen aus Pforzheim. Ihr Schicksal ist bekannt. Die meisten wurden von Gurs aus „in den Osten“ verschleppt oder starben bereits in dem französischen Internierungslager. Nur wenige überlebten und konnten sich von dort in die Emigration retten. In seiner Ansprache beschrieb Oberbürgermeister Gert Hager, wie die jüdischen Mitbürger von Polizeibeamten oder SA-Männern aufgesucht wurden: Diese „erklärten, dass jeder Jude ein Gepäckstück mit bis zu 50 Kilogramm für Erwachsene und 30 Kilogramm für Kinder sowie eine Wolldecke zu packen habe. Bis auf 100 Reichsmark durften keinerlei Bargeld oder Wertgegenstände mitgenommen werden.“ In dem Lager selbst herrschten menschenunwürdige Zustände, so der Rathauschef: „Läuse, Flöhe und Ratten breiteten sich aus und in den nassen Baracken grassierten Krankheiten.“ Auch vor Kindern und Jugendlichen habe die willkürliche Gewalt der Nationalsozialisten kein Halt gemacht. „Unschuldige Menschen wurden schon in jungen Jahren beraubt: beraubt ihrer Freiheit, ihres Rechts auf Bildung, der Freunde, der Familie“, sagte Gert Hager. Als vorbildhaft stellte er heraus, wie sich heute Schülerinnen und Schüler, aber auch Bürgerinnen und Bürger mit der Thematik auseinandersetzen: „Durch ihre Beschäftigung mit dem Thema, durch Ausstellungen und Gedenkfeiern mögen sie uns allen vielleicht etwas von der Zuversicht geben, die vor 70 Jahren einem Teil einer anderen Generation genommen wurde: dass sich Ähnliches nie wiederholen darf“, so das Stadtoberhaupt.

 

Auch Schülerinnen und Schüler der Alfons-Kern-Schule, der Osterfeld-Realschule  und der Fritz-Erler-Schule wirkten an der Gedenkveranstaltung mit. Im Anschluss an die Rede von Oberbürgermeister Hager lasen sie Augenzeugenberichte und Gedichte aus dem Lager Gurs und Rabbi Michael Bar Lev sprach ein Totengebet (mit Übersetzung). Der pensionierte Pfarrer Hans Ade  und Auszubildende der Alfons-Kern-Schule stellten danach den Gedenkstein des „Mahnmal-Projekts Neckarzimmern“ vor und verteilten Flugblätter mit Zeichnungen und Grundinformationen zum Lager Gurs. Musikalische Beiträge rahmten die Veranstaltung ein.

Philip Mukherjee

 

 

 

 

  

 

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